Der Schellenbaum ist ein ganz besonderes Markenzeichen der Eutinger Fasnet. Selten sieht man sonst bei Umzügen so einen respektablen Tannenbaum, geschmückt mit Glocken, Bändern und Papierrosen. Und wer trägt den Schellenbaum? Der “Schelladralle” natürlich. Der Schellenbaum führt die Schelladralle beim Umzug an. Schon immer hatte der Schelladralle die Aufgabe, den Umzug anzuführen. Genauso wie früher achtet man auch heute noch darauf, dass der Schellenbaum während des ganzen Umzugs den Boden nicht berührt. Früher meinte man, das bringe Unglück, heute macht man es eben aus Traditionsbewusstsein so.

Eine Besonderheit weisen die Schellen auf. Im Gegensatz zu den meisten anderen Narren werden hier offene Glocken verwendet, genauso wie sie früher an den Schellenriemen für Kuh- u. Ochsengespannen zum Einsatz kamen. Mit dem recht kräftigen Geschell wird die Winteraustreibung demonstriert, die Tannenzweige und die frischen grünen und gelb-orangen Farben weisen auf den nahenden Frühling hin.

Der “Dralle” im Namen dieser Figur bezieht sich auf die rauhe und robuste, im Grunde aber gutmütige Natur hin. Die Schelladralle gehen deshalb auch in geschlossener Formation während der Umzüge, ohne ins Publikum zu springen.

Vorwiegend Frauen gehen derzeit unter dieser Maske, auch eine große Kindergruppe gehört dazu.
Am liebsten springen die Schelladralle zu den Klängen des Eutinger Narrenmarsches, den die Eutinger Narrenkapelle unermüdlich spielt und auf der auch der Maskentanz der Gruppe abgestimmt ist.

 

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