Urheber: Thomas Steimle
Äschadreppler
Aus der Überlieferung wußte man, daß in früheren Zeiten der Äschadreppler und der Strohbär eine herausragende Rolle in Hirschau spielten. Heute findet man diese Urgestalt nur noch ganz vereinzelt in der schwäbisch-alemannischen Fasnetslandschaft, so zählt der Hirschauer »Äschadreppler«, zu den ausgesprochenen Raritäten.
Eine Rarität ist auch das Stroh, aus dem das rauhe Kleid für den wilden Gesellen gebunden wird und das ihm seinen Namen gibt. »Äscha« ist, wer weiß es nicht?, immer noch das Wort für Erbsen. Längst ist dieses Gewächs als Viehfutter von den Äckern so gut wie verschwunden. Wo keine Äscha mehr, da kein Stroh. So beschafft sich die Narrenzunft das fast kostbare Material für ihre »Äschadreppler« selber. Mit viel Mühe baut der Bärenmeister der Zunft jedes Jahr einen Acker mit Erbsen an, die das notwendige Stroh für die Fasnet liefern. Ein Aufwand, den kein Zuschauer ahnt, wenn er bei einem Umzug die urigen Hirschauer Äschadreppler daherkommen sieht. Es bedarf etlicher Hände, bis sie gebunden sind und auf die Straße geschickt werden können. Ältere Mitglieder und Helfer, auch von außerhalb der Zunft, bringen beim jährlichen Bären binden ihre Erfahrung mit ein. Die Einbindeprozedur ist sehr aufwändig und dauert pro Figur ca. 2 Stunden.
Der Äschadreppler tritt nur am Rosenmontag in Hirschau oder in seltenen Fällen bei einem wichtigen Umzug in der Nähe auf.
(Quelle: www.nzh.de)