Pfaffenberger Waldgilche
Vor vielen, vielen Jahren entwickelte sich im Entringer Schönbuch unter den Tieren des Waldes eine erste Tendenz der Selbstorganisation unter Anführung des so genannten "Bösen Watz". Aller Wildtiere dieser Zeit mussten sich seinem aufrührerischen Gedankengut unterordnen und die Bewohner Entringens bemerkten, dass sich irgendetwas in ihre Träume geschlichen hatte. Und während die Menschen träumten, machte sich Unfrieden in dem damals kleinen Dorf Entringen breit. Jedem der in dieser Zeit lebte, war es nicht wohl bei dem Gedanken, wie es ihm erginge, wenn er mit Dreschflegel und einer Sense bewaffnet gegen diesen "Bösen Watz" antrete. Immer, wenn der "Böse Watz" Lust dazu hatte, jagte er die Tiere des Waldes über die gesamte Ernte der Bauern - ein Fluch für Mensch und Tier! .... es war kein Frieden mehr möglich! Eines Tages als die Sonne nicht mehr schien, war es plötzlich merkwürdig still im Wald. Das Dröhnen der Tiere hörte man nicht mehr und alle noch lebenden dieser Zeit spürten in der tiefe ihrer Herzen eine heilsame Ankündigung nahe. Zuerst hatten es die Alten und die ganz Jungen gespürt. Wenn die Ohren vom Dröhnen der Tiere noch nicht taub waren, konnte man oft am Entringer Dorfbrunnen das Flüstern unter den Alten hören. Sie flehten um die Rückkehr der WALDGILCHE, von denen man sagt, dass sie so schrecklich und furchterregend aussehen, dass sogar der "Böse Watz" vor ihnen erstarre. Doch wieder nur die ganz Alten und Jungen wussten um die eigentliche Sanftmut der Waldgilche. Das verzweifelte flehen der Alten wurde erhört und die Waldgilche kamen aus ihren Tiefen um die Entringer Bewohner und die Tiere von dieser Tyrannei zu befreien. Es geschah wie zuvor prophezeit. Der "Böse Watz" sah die drohenden Waldgilche, ergriff ohne Kampf die Flucht und kehrte nie wieder nach Entringen zurück. Und so begab es sich, dass sich die Menschen und Tiere wieder in Frieden schlafen legen konnten. Nicht zuletzt auch deswegen, weil es den Anschein hatte, dass ein Waldgilch sich als Wächter an den Pfaffenberg gesetzt hatte, um für alle Tage den Frieden der Entringer zu bewahren......