Narrenzunft Gäufelden e.V.
Beschreibung
Bei Nachforschungen in der 800 Jahre alten Geschichte der 3 Ortsteile von Gäufelden, sind wir im Jahre 1635 auf die Pest gestoßen.
Diese furchtbare Seuche wütete so schlimm, dass die Sterblichkeitsrate um das 20-fache anstieg! Die verheerenden Folgen waren, dass viele Dörfer, so auch Gäufelden, quasi dem Erdboden gleichgemacht wurden und völlig verarmten. Die Felder konnten nicht mehr bewirtschaftet und auch das Vieh konnte nur noch schwer versorgt werden.
Dem Aberglaube zusprechend, waren die Menschen in jener Zeit davon überzeugt, dass die Pest direkt vom Teufel käme. Bald schon fiel den Leuten auf, dass ihr Vieh von dieser furchtbaren Seuche verschont blieb. Um ihrem furchtbaren Schicksal zu entkommen beschlossen sie, sich vor dem Teufel als Tier zu tarnen. Dies taten sie indem sie sich Tierfelle von ihren Nutztieren umhingen, meist Schaf- oder Ziegenfelle.
So entwickelte sich bei uns die Idee zu unserem Peschtdeifel: Der Teufel, der das Böse, also die Pest verkörpert, mit dem Tierfell als Verkörperung dessen, was die Menschen damals unternahmen um sich dem entgegenzusetzen.
Unser Aggermoggele symbolisiert dagegen das Aufblühen und den Wiederaufbau des dörflichen Lebens nach dem Abklingen der Pest.
Durch den Fleiß der bäuerlichen Bevölkerung - es wurde Ackerbau und Viehhaltung betrieben und auch der Wein- und Obstanbau kann geschichtlich nachverfolgt werden - waren die 3 Ortsteile Nebringen, Öschelbronn und Tailfingen Anfang des 18. Jahrhunderts mitunter die reichsten Ortschaften der Umgebung!
Das "Aggermoggele" erhielt seinen Namen aus folgendem Grund:
"Agger" steht für die Feldbewirtschaftung und "Moggele" für die Nutztierhaltung, da man im Schwäbischen ein Kälbchen "Moggele" nennt.
Unser Aggermoggele trägt einen Weißnarrenanzug, der mit Motiven aus der Landwirtschaft bemalt ist. Seine Maske stellt ein freundliches, bäuerliches Gesicht dar, welches wiederum mit geschnitzten Ähren verziert ist, um nochmals den Ackerbau zu symbolisieren.
